Kunstgewänder weisen über die Gebrauchs- ästhetik hinaus und führen zu neuen Sinnzusammenhängen. Aus einem Kleid und seiner Umkehrung zum Anzug werden die Wandobjekte Y und seine gedrehte Form - in der Sprache der Steinmetze ein Symbol für Leben und Tod. Daraus entstand das Künstlerzeichen von Gudrun Achterberg. Es ist einerseits als Ikon für Idee und Realisierung zu lesen, andererseits versinnbildlicht es die zunehmende Umkehrung von Zeiterscheinungen (z.B. Mobilität/ Stau) in einer dynamisch geladenen, irritierenden Lebenswelt.
Das Nicht-Vollendete als künstlerisches Prinzip wird in den drei grafisch und malerisch bearbeiteten Gewandteilen sichtbar. Als Gewänder vorgesehen, verharren die Textilbahnen, Höhe 4,30 m, als Wandobjekte und lassen der Deutung des Betrachters freies Spiel.
Ein Tuch, Kantenlänge 10 m, wird durch seine Bewegung zum Abbild des Windes, zu einer sich verändernden Skulptur und könnte gleichermaßen Körperhülle sein.