Textilkunst in Action
Als Eröffnungsperformance mit Tänzer/Innen aufgeführt und gefilmt, vertritt später der Film die Action, so dass das vollendete Textilkunst-Original gleichzeitig präsentiert werden kann. Im Gegensatz zur statischen Präsentation wird deutlich, dass sich durch Bewegung neue Formen, Funktionen und Sinnzusammenhänge ergeben. Textilkunst wird vielschichtiger und lebendiger. Wandobjekte mutieren zu tauschbaren Körperhüllen - ein Ökogedanke. Sie werden Wurfbilder oder Plastiken im Raum. Die Formel heißt: Textilkunst in Verwandlung.
Verwandlungen
Die Initialzündung geschah 1981 mit der Verwandlung einer Tapisserie: von der Wand an den Körper als “Urgewand”. Textile Metamorphosen bestimmen von da an Gudrun Achterbergs künstlerische Arbeit. Das aufklappbare Wandbild ”Domizil”(1) ermöglicht konkrete Begegnung. Aus dem Wandbild “Ein Kleiderschrank” (2), zieht man sich an. Das Seidengewand “Venusfalle” (3) wird zum
dreidimensionalen Raumobjekt. Und in der Inszenierung “Divis+Data” greifen Reales und Virtuelles ineinander, so dass die textilen Elemente selbst Projektionsflächen (4) für weitere Textil-Verwandlungen werden. Vielgestaltige Umformungen führen schließlich zur selbstleuchtenden Plastik(5) im Raum. Empfindlche Textilteile werden für den Tanz durch Duplikate ersetzt. Durch die Performances mit ihren Verwandlungen werden vorgefertigte Wahrnehmungsmuster genüsslich in Frage gestellt.
Material/Technik: Baumwolle, Hanf und Seide sind die Basis für Bemalung, Grafik, Druck-,
Wachs- und Mischtechniken. Fotografien aus Textil- und Lebenswelt werden für Projektionen und Digitaldrucke (Unikate) verwendet. Alle Objekte sind maschinengenäht.
Performances und Inszenierungen wurden für Museen und Galerien erstellt.